Damals 2015, haben wir es gut gefunden, dass wir sagen „Wir schaffen das“, dass auch die Bundesregierung gesagt hat: "Wir schaffen das“. Dann haben wir uns überlegt, dass es gut wäre, diese Willkommenskultur mit Leben zu füllen und beschlossen, einen Treffpunkt zu schaffen, wo deutsche Konstanzer mit Geflüchteten zusammenkommen und sich kennenlernen können. Wir wollten Vorurteile abbauen, weil wir gesehen haben, dass zu dieser Zeit auch die Gegenbewegung da war, die AfD zum Beispiel und andere rechte Gruppen, die gesagt haben: "Diese Flüchtlinge sind alles muslimische Vergewaltiger." Uns war es wichtig, dass wir etwas dagegen steuern. So haben wir uns zusammengesetzt, überlegt und gesagt, wir gründen jetzt ein Café Mondial, ein Welt-Kaffee.
Dann haben wir das über die Presse öffentlich gemacht und ein Fest organisiert. Am Anfang hatten wir bestimmt 30 aktive Leute, und organisierten regelmäßig Veranstaltungen in verschiedenen Konstanzer Lokalitäten, ein Winterfest zum Beispiel in einer Sporthalle. Mit den Geflüchteten haben wir dann Buffets mit köstlichen Essen auf die Beine gestellt. Wir haben Tanzfeste organisiert, waren im Stadttheater, im Rathaus. So hat es angefangen. Und es war für Konstanz ein großer Erfolg. Von der Stadt sind wir sehr unterstützt worden, von unserer damaligen Integrationsbeauftragten und dem Flüchtlingsbeauftragten. Am Anfang hatten wir einen unglaublichen Zulauf und eine ganz tolle Resonanz bei diesen Festen. Auch die Konstanzer Bevölkerung fand diese Möglichkeit toll, Flüchtlinge so kennenzulernen, nach dem Motto, man geht dahin und isst ein afrikanisches Essen zum Beispiel und guckt, was sie da machen und so.