Solidaritätsgeschichten aus Konstanz
In diesem Schwerpunkt versammeln sich Erzählungen aus der baden-württembergischen Universitätsstadt, die über 85 000 Einwohner*innen zählt. Ab 2013 kamen auch nach Konstanz, im Vergleich zu den Vorjahren, immer mehr Geflüchtete. Ende 2015 registrierte die Stadt über 750 Menschen mit Fluchterfahrung. Zahlreiche Bürger*innen - Studierende, Berufstätige und Ruheständler*innen - unterstützten die Neuankömmlinge. Sie taten sich in Willkommensinitiativen zusammen und entwickelten gemeinsam kreative Unterstützungs- und Begegnungsangebote. Gleichzeitig löste die Ankunft Geflüchteter, insbesondere zu Beginn, virulente Debatten in der Stadtgesellschaft aus. Die Stadt organisierte öffentliche Veranstaltungen und Informationskampagnen. Rasch waren die bestehenden Unterbringungsmöglichkeiten im Herbst 2015 ausgeschöpft. Unter großem Druck suchten Landratsamt und Stadt nach neuen Unterkunftslösungen. Die im langen Sommer der Migration entstandenen solidarischen Netzwerke und Strukturen veränderten nachhaltig die Konstanzer Stadtgesellschaft. Viele davon bestehen, auch dank der finanziellen und materiellen Unterstützung durch die Kommune, bis heute. Ganz abgesehen davon, dass sie in der Begleitung Geflüchteter in Konstanz zu unverzichtbaren Akteur*innen geworden sind.