Es war so eine Gruppe, die was zusammen machen wollte. Wir saßen so 2015 zusammen und haben uns überlegt, was könnten wir denn beitragen, um in der Situation zu helfen? Also, jeder fand die Situation eigentlich scheiße. Erst haben wir gedacht ‚Machen wir Kunst!‘, weil einige von uns eher aus dieser Gestaltungsecke kommen, irgendeine Kunstaktion. Dann haben wir gedacht, 'Ja gut, die hilft ja nur uns, da fühlen wir uns gut, aber keinem einzigen in so einer Turnhalle nutzt das was. Wir müssen etwas Konkretes machen'. Und dann haben wir einfach analysiert und gesagt, na ja, welche Bereiche sind denn eigentlich in Deutschland gut versorgt oder gut abgedeckt. Was macht das Leben aus? Arbeit, Freizeit, Wohnen. Arbeit ist eigentlich gut organisiert durch Jobcenter, Agentur für Arbeit und so weiter. Das machen auch ganz viele andere Gruppen. Und dann haben wir gedacht: ‚Naja, Wohnen ist schon ein Drittel des Lebens, und das ist einfach nicht für Neuankömmlinge organisiert, weil die Struktur existiert halt einfach nicht.‘
Die Stadt muss dann eine Unterkunft zur Verfügung stellen, die hat sie nicht. Deswegen bauen die natürlich, wo es geht, aber bauen dauert, sieben Jahre oder vier, wenn man es schnell macht. Und wenn man da ein paar Container hinstellt, dauert es ja auch immer noch sechs Monate. Das ist aber keine menschenwürdige Unterkunft auf Dauer. Die produziert ja nur soziale Probleme. Und eigentlich das Konkreteste: Man nimmt halt so jemanden und steckt den bei sich in ein Zimmer, das war so die Grundidee, und kümmert sich dann. Und wir haben dann auch gleich – also bei mir in der Familie – gleich konkret jemand aufgenommen.