Schon als die Flüchtlingswelle begann, 2014/15, wurde ich eingeladen zu einer Gesprächsrunde oder Welcome-Initiative in Jena. Wir haben uns eine Art Begrüßungsprogramm überlegt, wie wir die Menschen einladen können, wie wir uns in die Flüchtlingsunterkünfte selber einladen können, was wir dort installieren könnten, um eine Art regelmäßigen Kontakt zu bekommen. Der Gedanke war, als Nachbarn die neuen Nachbarn zu begrüßen, also die neuen Einwohnerinnen und Einwohner Jenas. Und so begannen wir regelmäßig einmal in der Woche, ein Teetrinken in einer Flüchtlingsunterkunft zu veranstalten.
Über dieses Teetrinken haben wir verschiedene Sachen, Deutschunterricht, Arztbesuche, alles Mögliche initiiert. Und es fing an, dass die Leute in Wohnungen ziehen konnten, dass sie Dinge brauchten, Möbel, Kleidung, was man dann alles so braucht, wenn man auf der Flucht gewesen ist und neu in Jena. Auch mehr existenzielle Fragen tauchten auf: Arztbesuche, Krankenkasse, Behördengänge. Wir haben zudem Stadtführungen initiiert und im Februar 2015, glaube ich, eine Art temporären Kleider-Spendeladen eingerichtet.